Die Förde grüßt Down Under: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft erhält Auftrag zum Bau einer RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb von SeaRoad aus Australien

Die Förde grüßt Down Under:

Flensburger Schiffbau-Gesellschaft erhält Auftrag zum Bau einer RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb von SeaRoad aus Australien

Mehr als 16.000 Kilometer Luftlinie sind derzeit eigentlich unüberwindbar, wenn es um eine Vertragsunterzeichnung geht – außer die Vertragspartner vereinbaren eine synchrone Unterzeichnung per Videoschaltung. Genau diesen Weg haben die australische Reederei SeaRoad mit Sitz in Tasmanien und die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) gewählt, um den Kaufvertrag für eine RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb zu schließen. Aufgrund der aktuellen Pandemie war ein persönliches Treffen in Australien oder Deutschland nicht möglich, aber der Geist der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen bildete die Grundlage für ein Ergebnis, an dem fast ein Jahr gearbeitet wurde.

Die beauftragte RoRo-Fähre mit einer Länge von 210 Metern und einer Breite von 29,30 Metern wird ab Winter 2021/2022 in Flensburg gebaut, die Ablieferung an SeaRoad ist für das vierte Quartal 2023 vereinbart. Auf dem Schiff werden 3.792 Spurmeter für den Frachttransport bereitstehen, zusätzlich können 100 Fahrzeuge an Bord genommen werden. Eine besondere Anforderung: Das Schiff wird speziell geeignet sein für den Transport schwerer Ladung mit einem Stückgewicht von bis zu 100 Tonnen. Der jetzt erteilte Auftrag hat einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro, Finanzierungspartner des Projekts ist die Commonwealth Bank of Australia.

SeaRoad ist bereits ein FSG-erfahrener Kunde. Die erste RoRo-Fähre „Made in Flensburg“, die „MS Searoad Mersey II“, stieß 2016 zur Flotte. Die zweite von der FSG gebaute Fähre, „MS Liekut“, fährt im Rahmen einer Chartervereinbarung seit April 2021 für drei Jahre unter der SeaRoad-Flagge.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Leistungsfähigkeit der von der FSG gebauten Schiffe und wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der FSG und ihren erfahrenen Mitarbeitern fortzusetzen. Nachhaltiges Design, Spitzentechnologie und die hervorragende Qualität der Schiffe sind wichtige Elemente“, sagt Chas Kelly, Executive Chairman von SeaRoad.

„Wir sind stolz darauf, diesen Auftrag nach Flensburg geholt zu haben, denn er stellt unter Beweis, dass der Werft der Neustart gelungen ist“, erklärt Philipp Maracke, CEO der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. „Wenn ein langjähriger Kunde einen zusätzlichen Auftrag platziert, ist das ein wichtiger Vertrauensbeweis sowohl in dieses Modell als auch in die etablierte Expertise der FSG als innovative deutsche Neubauwerft. Schiffe der FSG zeichnen sich durch höchste Qualität und optimierte Lebenszykluskosten aus. Mit diesem neuen Schiff werden FSG und SeaRoad einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Schifffahrt leisten.“

Die neue RoRo-Fähre wird auf der Bass-Straße zwischen Devonport auf Tasmanien und Melbourne im Bundesstaat Victoria auf dem australischen Festland fahren.

Mit ihrem stark ausgeprägten Qualitätsanspruch, der hohen Effizienz des LNG-betriebenen Schiffs und den damit verbundenen geringen Betriebskosten hat die FSG SeaRoad erneut überzeugt.

Flensburg / Devonport, 20. September 2021

FSG CEO Philipp Maracke unterzeichnet den Schiffbauvertrag in Flensburg. An seiner Seite: CFO Patrick Wohlgemuth (rechts) and Wolfgang Schüler, Leiter Produktentwicklung (links). Per Video zugeschaltet ist Chas Kelly, CEO von SeaRoad. (Foto: FSG)

Technische Daten der RoRo-Fähre Neubau 784 für SeaRoad (3D-Modell: FSG):
210 Meter Länge
29,30 Meter Breite
43.100 Bruttoregistertonnen
2x 10.300 Kilowatt Leistung Hauptmaschinen
12.183 Tonnen Tragfähigkeit
22,50 Knoten Geschwindigkeit
25 Kabinen (27 Betten)
3.792 Spurmeter plus 100 Transportfahrzeuge